Aromatherapie für Hunde              verstehen, anwenden, verantworten

Mein Weihrauch-Test. Warum Selbstversuche manchmal aufschlussreicher sind als jede Theorie

 

Im ersten Teil dieser kleinen Reihe ging es um die Frage, warum die innerliche Anwendung ätherischer Öle bei Hunden aus fachlicher Sicht keine gute Idee ist. Zu groß ist das Risiko, zu individuell die Reaktion. Heute möchte ich noch eine ganz persönliche Erfahrung mit dir teilen: meinen kleinen Selbstversuch mit Weihrauchharz.

Warum ich solche Dinge lieber selbst ausprobiere

 

Wenn ich mich mit neuen Anwendungsideen beschäftige, beginne ich meist nicht beim Hund. Sondern bei mir. Mein eigener Körper ist ein ehrlicher Rückmelder und ich halte nichts davon, mit Tieren zu „experimentieren“, wenn ich selbst nicht weiß, wie sich etwas anfühlt oder wirkt.

 

So entstand im Rahmen eines Aroma-Arbeitskreises gemeinsam mit meiner Kollegin Sabine die Idee, die innerliche Einnahme von Weihrauch einmal selbst zu testen. Nicht in Form von Kapseln oder Tropfen, sondern ganz pur, als Stück Harz.

Der Weihrauch: Boswellia sacra

 

Verwendet habe ich einen silberfarbenen Weihrauch (Boswellia sacra), bezogen über die Spezialitätenbox von Maienfelser. Es handelt sich dabei um eine sehr hochwertige Qualität, die silberne gilt nach dem grünen als zweitbeste. Ziel war es, ein möglichst reines Empfinden zu erhalten.

 

Der Selbstversuch: von Neugier zu Nebeneffekt

 

Ich startete den Versuch abends, rund eine Stunde vor dem Schlafengehen. Erst habe ich das Harz gelutscht. Der Geschmack war scharf, etwas stumpf – „gesund“, aber nicht unangenehm.


Als ich versuchte, es zu kauen, wurde ich überrascht: Die Konsistenz war kaugummiartig. Das Herunterschlucken fiel mir schwer und war letztlich der eigentliche Auslöser für alles, was folgte.

 

Kurze Zeit später spürte ich, wie die ätherischen Öle vom Magen aufstiegen, kühl, fast mentholartig und sehr unangenehm. Ich versuchte zunächst, mit Joghurt gegenzusteuern, dann mit einer zerkauten Kaffeebohne und einer halben Scheibe Toast. Alles half nur kurzfristig.

Wirkung auf Körper & Geist

 

Während mein Magen weiter mit den Harzbestandteilen zu kämpfen hatte, begann mein Körper deutlich zu reagieren. Ich wurde „duselig“ im Kopf, meine Muskeln extrem entspannt, so sehr, dass ich Schwierigkeiten mit der Motorik hatte.


Ein Löffel Honig brachte schließlich die ersehnte Linderung in der Speiseröhre, und ich konnte einschlafen.

 

Ob ich träumte, weiß ich nicht, ich erinnere mich nicht. In der Nacht wachte ich ein- bis zweimal auf, mit einem seltsamen Gefühl: mein Geist war wach und aktiv, doch mein Körper fühlte sich so schwer an, dass ich mich kaum bewegen konnte. Die Entspannung war vollständig, leider ohne die innere Ruhe, die ich sonst von Meditation oder Räucherungen kenne.

Der Morgen danach

 

Am nächsten Morgen war ich völlig platt. Mein Körper fühlte sich schwer, unkoordiniert und langsam an. Ich brauchte den ganzen Vormittag, um mich wieder richtig zu spüren. Erst am Nachmittag hatte ich das Gefühl, wieder ganz in meiner Kraft zu sein.

 

Mein Fazit

Ich liebe Weihrauch, als Hydrolat, als Räucherung. Seine Wirkung ist sanft, klar, entspannend. Doch die innerliche Anwendung, so wie ich sie hier erlebt habe, hat mich völlig aus der Balance gebracht. Mein Körper hat deutlich reagiert, mein Geist war unruhig. Es war ein intensives Erlebnis, doch keines, das ich wiederholen würde.

Was heißt das für die Arbeit mit Hunden?

 

Dieser Selbstversuch hat mir erneut gezeigt, wie stark Naturstoffe wirken können, selbst dann, wenn sie „nur“ aus Harz bestehen und nicht als konzentriertes ätherisches Öl vorliegen.


Bei Tieren ist die Bandbreite an Reaktionen mindestens genauso groß,  oft sogar sensibler. Genau deshalb plädiere ich für einen respektvollen Umgang mit solchen Substanzen:


Nicht alles, was natürlich ist, ist automatisch sanft.

Hier findest du Teil 1 dieser Reihe: Warum die innerliche Anwendung bei Hunden ein echtes No-Go ist.

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